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Vergleich

Wärmepumpe vs. Gasheizung 2026 – Der ultimative Kostenvergleich

13 Min.

Wärmepumpe oder doch Gas? Diese Frage stellen sich Millionen Hausbesitzer in Deutschland. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und steigenden CO₂-Preisen wird die Entscheidung drängender. Dieser umfassende Vergleich zeigt Ihnen alle Fakten zu Kosten, Förderung, Betrieb und Umwelt – damit Sie die richtige Wahl treffen.

Anschaffungskosten im direkten Vergleich

Gasheizung: Investitionskosten

Eine moderne Gas-Brennwertheizung für ein Einfamilienhaus kostet komplett installiert:

  • Gerät: 4.000 - 6.000 €
  • Installation und Anschluss: 2.000 - 3.000 €
  • Schornsteinsanierung (falls nötig): 1.000 - 2.000 €
  • Gasanschluss (falls noch nicht vorhanden): 2.000 - 3.000 €
  • Gesamtkosten: 9.000 - 14.000 €

Hinzu kommen jährliche Kosten für Wartung (150-250 €), Schornsteinfeger (80-120 €) und ggf. Versicherungen.

Wärmepumpe: Investitionskosten

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für ein vergleichbares Einfamilienhaus kostet:

  • Gerät (Außen- und Inneneinheit): 12.000 - 18.000 €
  • Installation und Hydraulik: 5.000 - 8.000 €
  • Warmwasserspeicher: 1.500 - 2.500 €
  • Hydraulischer Abgleich: 1.000 - 1.500 €
  • Ggf. Heizkörpertausch: 3.000 - 6.000 € (nicht immer nötig)
  • Gesamtkosten: 25.000 - 35.000 €

Erdwärme-Wärmepumpen kosten durch die Erschließung 10.000-15.000 € mehr.

Förderung berücksichtigen

Die staatliche Förderung verändert das Bild dramatisch:

Wärmepumpe mit Förderung:

  • Bruttokosten: 30.000 €
  • BAFA-Förderung 40% Basis + 10% Austauschbonus: -15.000 €
  • Nettokosten: 15.000 €

Gasheizung mit Förderung:

  • Bruttokosten: 10.000 €
  • Förderung: Keine (Gas ist nicht mehr förderfähig ab 2024)
  • Nettokosten: 10.000 €

Der Preisunterschied nach Förderung beträgt nur noch 5.000 € zugunsten der Gasheizung – ein Betrag, der sich durch niedrigere Betriebskosten schnell amortisiert.

Betriebskosten: Der entscheidende Faktor

Jährliche Heizkosten Einfamilienhaus (12.000 kWh Wärmebedarf)

Für ein typisches Einfamilienhaus mit 140 qm und 12.000 kWh Wärmebedarf ergeben sich folgende jährliche Kosten:

Wärmepumpe (JAZ 3,8):

  • Stromverbrauch: 3.158 kWh
  • Kosten (22 Cent/kWh Wärmepumpentarif): 695 €/Jahr
  • Wartung: 150 €/Jahr
  • Gesamt: 845 €/Jahr

Gasheizung (Brennwert, 90% Wirkungsgrad):

  • Gasverbrauch: 13.333 kWh (inkl. Verluste)
  • Kosten (12 Cent/kWh + CO₂-Preis): 1.600 €/Jahr
  • Wartung: 200 €/Jahr
  • Schornsteinfeger: 100 €/Jahr
  • Gesamt: 1.900 €/Jahr

Jährliche Ersparnis mit Wärmepumpe: 1.055 €

Diese Ersparnis gilt für 2026. Der Abstand wird größer, denn der CO₂-Preis steigt weiter (2027: 75 €/Tonne, 2028+: freier Markt mit erwarteten 100-150 €/Tonne).

20-Jahres-Kostenvergleich

Die wahre Wirtschaftlichkeit zeigt sich über die Lebensdauer:

Wärmepumpe über 20 Jahre:

  • Anschaffung (nach Förderung): 15.000 €
  • Betrieb (steigend, Durchschnitt 900 €/Jahr): 18.000 €
  • Wartung: 3.000 €
  • Gesamtkosten: 36.000 €

Gasheizung über 20 Jahre:

  • Anschaffung: 10.000 €
  • Betrieb (stark steigend, Durchschnitt 2.200 €/Jahr): 44.000 €
  • Wartung und Schornsteinfeger: 6.000 €
  • Gesamtkosten: 60.000 €

Gesamtersparnis über 20 Jahre mit Wärmepumpe: 24.000 €

Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich bereits nach 5-7 Jahren. Danach sparen Sie Jahr für Jahr bares Geld.

Effizienz und Wirkungsgrad

Gasheizung: Wirkungsgrad 90-96%

Moderne Gas-Brennwertgeräte erreichen Wirkungsgrade von 90-96%. Das bedeutet: Aus 1 kWh Gas wird 0,9-0,96 kWh Wärme. Der Rest geht als Abgas verloren.

Hinzu kommen Bereitschaftsverluste (Speicher, Leitungen) von etwa 5-10%. Der Nutzungsgrad liegt daher real bei 85-90%.

Wärmepumpe: Jahresarbeitszahl 3,0 - 5,0

Wärmepumpen nutzen Umweltwärme und erreichen Jahresarbeitszahlen von 3,0-5,0. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 3-5 kWh Wärme. Die restliche Energie stammt kostenlos aus Luft, Erde oder Wasser.

Selbst eine durchschnittliche Luft-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ 3,5 ist damit:

  • 290% effizienter als eine elektrische Direktheizung
  • 170% effizienter als eine Gasheizung (bezogen auf Primärenergie)

Umwelt und CO₂-Bilanz

CO₂-Emissionen im Vergleich

Für 12.000 kWh Wärme ergeben sich folgende jährliche CO₂-Emissionen:

  • Gasheizung: 2.560 kg CO₂ (202 g/kWh Gas × 13.333 kWh)
  • Wärmepumpe (deutscher Strommix 2026, 350 g/kWh): 1.105 kg CO₂ (350 g/kWh × 3.158 kWh)
  • Wärmepumpe mit Ökostrom: 0 kg CO₂
  • Wärmepumpe mit PV-Strom: 0 kg CO₂

Die Wärmepumpe spart gegenüber Gas bereits heute 57% CO₂. Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien im Strommix wird dieser Vorteil Jahr für Jahr größer.

Zukunftssicherheit und Klimaziele

Deutschland muss bis 2045 klimaneutral werden. Gasheizungen haben daher eine begrenzte Zukunft:

  • Ab 2024: Jede neu installierte Heizung muss mit 65% erneuerbaren Energien betrieben werden
  • CO₂-Preis steigt kontinuierlich (2030: voraussichtlich 150+ €/Tonne)
  • Gasnetze werden in vielen Regionen mittelfristig stillgelegt
  • H2-ready-Gasheizungen sind teuer und die Wasserstoff-Verfügbarkeit ungewiss

Die Wärmepumpe ist hingegen zukunftssicher: Je grüner der Strom, desto besser die Klimabilanz. Mit eigener PV-Anlage sind Sie nahezu klimaneutral.

Komfort und Bedienung

Gasheizung

Vorteile:

  • Schnelles Aufheizen möglich
  • Hohe Vorlauftemperaturen (70°C+) für alte Heizkörper
  • Bekannte Technik

Nachteile:

  • Nur Heizen, keine Kühlung
  • Brennstoff muss geliefert und gelagert werden (Öl) oder Netzabhängigkeit (Gas)
  • Regelmäßige Wartung und Schornsteinfeger-Termine
  • Geruchsbelästigung bei Störungen möglich

Wärmepumpe

Vorteile:

  • Heizen UND Kühlen im Sommer möglich (Active Cooling)
  • Kein Brennstoff, keine Lieferungen, kein Lagern
  • Sehr geringer Wartungsaufwand
  • Leise moderne Geräte (<35 dB(A))
  • Smart-Home-Integration und App-Steuerung
  • Kombination mit PV-Anlage für maximale Autarkie

Nachteile:

  • Träges Aufheizverhalten (ideal für Flächenheizungen)
  • Optimale Funktion bei niedrigen Vorlauftemperaturen
  • Außengerät benötigt Platz

Gesetzliche Rahmenbedingungen 2026

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Seit 2024 gilt: Jede neu eingebaute Heizung muss zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für Gasheizungen bedeutet dies:

  • Reine Gasheizungen sind nur noch in Ausnahmefällen erlaubt
  • Gas-Hybridheizungen (Gas + Wärmepumpe) sind möglich, aber teuer
  • H2-ready-Gasheizungen sind theoretisch möglich, aber die Wasserstoff-Versorgung ist nicht gesichert

Wärmepumpen erfüllen die GEG-Vorgaben problemlos und sind damit die zukunftssichere Wahl.

CO₂-Bepreisung

Der CO₂-Preis macht fossile Brennstoffe kontinuierlich teurer:

  • 2026: 65 €/Tonne → +1,5 Cent/kWh Gas
  • 2027: 75 €/Tonne → +1,7 Cent/kWh Gas
  • Ab 2028: Freier Handel, erwartete Preise 100-200 €/Tonne → +2,3 bis +4,6 Cent/kWh

Strom aus erneuerbaren Energien ist von der CO₂-Bepreisung nicht betroffen. Der Strompreis wird durch den Ausbau von Wind und Solar tendenziell sinken.

Für wen lohnt sich was?

Wärmepumpe ist ideal für:

  • Langfristig denkende Hausbesitzer
  • Neubauten und gut gedämmte Gebäude
  • Altbauten mit Fußbodenheizung oder großen Heizkörpern
  • Besitzer einer PV-Anlage oder geplante Installation
  • Umweltbewusste Hausbesitzer
  • Alle, die von hoher Förderung profitieren wollen

Gasheizung könnte sinnvoll sein für:

  • Sehr alte Gebäude mit hohem Wärmebedarf und kleinen Heizkörpern (wenn Sanierung nicht möglich)
  • Besitzer, die das Haus in wenigen Jahren verkaufen/verlassen
  • Bereiche ohne Gasanschluss: Hier sind Wärmepumpen ohnehin die bessere Wahl

Wichtig: Auch im Altbau funktionieren moderne Wärmepumpen. Eine Energieberatung klärt, ob Ihre Immobilie geeignet ist.

Fazit: Wärmepumpe gewinnt auf ganzer Linie

Der Vergleich zeigt: Die Wärmepumpe ist 2026 der klare Sieger. Nach Abzug der Förderung liegen die Anschaffungskosten nur noch wenige Tausend Euro über einer Gasheizung, während die jährlichen Betriebskosten um über 1.000 € niedriger sind.

Über 20 Jahre sparen Sie mit einer Wärmepumpe rund 24.000 € gegenüber einer Gasheizung. Gleichzeitig heizen Sie klimafreundlich und zukunftssicher.

Die Gasheizung hat als Standardlösung ausgedient. Wer heute noch auf Gas setzt, zahlt in den kommenden Jahren immer drauf – durch steigende CO₂-Preise, fehlende Förderung und mögliche Stillegungen des Gasnetzes.

Unsere Empfehlung: Setzen Sie auf die Wärmepumpe. Sie ist effizienter, klimafreundlicher, langfristig günstiger und zukunftssicher. EcoConstruct berät Sie umfassend und plant Ihre optimale Wärmepumpen-Lösung.